Vereinsgeschichte

Schon vor über 100 Jahren haben die Gründer der Österreichischen Krebshilfe feststellen müssen, dass Krebspatient:innen und ihre Angehörigen zusätzlich zur medizinischen Behandlung dringend Hilfe benötigen. So kam es 1910 zur Gründung der Krebshilfe in Österreich. Unser Antrieb, Menschen mit der Diagnose Krebs und ihr Umfeld zu unterstützen, ist seit jeher derselbe.

Aufbau der Österreichischen Krebshilfe

Die Krebshilfe Kärnten ist teil einer Konföderation der Österreichischen Krebshilfe, die aus 9 Landesverbänden & 1 Dachverband besteht.

Als voneinander unabhängige Vereine, arbeiten wir gemeinsam an der Umsetzung unserer Ziele und Visionen. Dabei betreibt jeder Verein sein unabhängiges Fundraising und agiert individuell im jeweiligen Bundesland. Das macht unsere besondere Nähe zur Region und den dortlebenden Menschen aus. Außerdem ermöglicht es uns bedarfsorientiert und an die jeweiligen Versorgungsgegebenheit angepasst, zu agieren.


Die Krebshilfe in Kärnten

Damals ...

Ende der 80er Jahre wurde in Klagenfurt ein Projekt ins Leben gerufen, dass sich mit Information, Beratung und Hilfeleistungen für Krebskranke und deren Angehörige befassen sollte. Die damalige Idee ging vom Zonta Club aus, deren Mitglieder sich über die dringende Notwendigkeit diverser Unterstützungsleistungen bewusst waren. Die Präsidentin des Zonta Club, Frau KR. Anneliese Pacher und Frau DDR. Doris Lakomy, der späteren ersten Patientenanwältin in Kärnten, stellten Kontakte zwischen Krebspatient:innen und onkologisch und/oder psychoonkologisch tätigen Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen her.

Kolleg:innen einschlägig ausgerichteter Fachabteilungen wurden zur Mitarbeit gewonnen. Besonders engagierte Peresönlichkeiten dieser Zeit sind Olaf Wieser, Hubert Sabitzer, Johann Klocker, Dietmar Geissler, Wolfgang Raunik, Helge Haselbach sowie Horst Sekerka und Karl Tschernutter. Es wurde die erste, außerhalb der Krankenhäuser gelegene Anlaufstelle für ratsuchende Krebspatient:innen und deren Angehörige in den Räumen der Kindermodenfirma von Frau KR. Pacher, in Klagenfurt eröffnet. Diese "extramurale" Onkoambulanz wurde gut angenommen und bot absolute Anonymität für die Betroffenen.

Diese großartige Pionierzeit fand 1994 ihr Ende.

 

Am 25.05.1994 wurde die "Krebshilfe Kärnten" offiziell als Verein gegründet.

Im April 1997 wurde der Name auf die heutige richtig lautende Bezeichnung "Österreichische Krebshilfe Kärnten" geändert. In den Jahren 1994 bis 2002 baute Prim. Prof. Dr. Olaf Wieser, emeritierter Vorstand der Abteilung für Lungenkrankheiten am LKH Klagenfurt, als Präsident den Verein auf. Ihm folgte als Präsident 2002 Dr. Helge Haselbach, vormaliger Vorstand des Rötgendiagnostischen Zentralinstitutes am LKH-Klagenfurt. Im Mai 2012 verstarb Dr. Haselbach nach langer, schwerer Krankheit. In den darauffolgenden Jahren wechselte die Krebshilfe Kärnten mehrmals ihre Örtlichkeit und war beispielsweise zwischenzeitlich in der Privatklinik Maria Hilf und auch dem Elisabethinnen Krankenhaus in Klagenfurt zu finden. 

...wie Heute

Heute befindet sich die Krebshilfe Kärnten in der Völkermarkter Straße 25 in Klagenfurt. Dort findet nun tagtäglich der Alltag der Krebshilfe Kärnten in 2 Büroräumen statt. Von der Planung & Umsetzung diverser Charity- oder Informationsveranstaltungen, Beratungen im sozialem und medizinischem Bereich bis hin zur Psychotherapie oder psychoonkologischer Begleitung - all dieses und mehr findet mittels unseres kleinen Teams in der Beratungsstelle statt. Um in ganz Kärnten lokal vertreten sein zu können, arbeiten wir mit diversen Mediziner:innen, Psychotherapeut:innen, Psycholog:innen, etc. eng zusammen und rücken mit unserem Krebshilfe-PKW bei Bedarf auch regelmäßig aus.

Seit 2019 ist Prim. Dr. Hans Jörg Neumann, MSc unser amtierender Präsident und wurde nach seiner 5-jährigen Amtsperiode 2023 einstimmig wiedergewählt. Als unser Vizepräsident fungiert seit 2019 Prim. Univ.-Prof. Dr. Dietmar Geissler, der ebenfalls seit 2023 seine zweite Amtszeit innehält. Mit Mai 2022 übernahm Theresa Neumann, BA MA, Tochter des derzeitigen Präsidenten, die Funktion als Geschäftsführerin der Krebshilfe Kärnten und ist seitdem gemeinsam mit ihrem Team operativ für die Krebshilfe Kärnten tätig.

Mehr über uns


Geschichte der Krebshilfe in Österreich

Es war an einem trüben Novembertag im Jahre 1909, als der namhafte Mediziner Prof. Dr. Julius Hochenegg an seinen Kollegen Prof. Dr. Anton Eiselsberg folgende Zeilen schrieb:

 

"Die Not unserer Krebskranken wird immer größer, wir müssen etwas tun, um sie zu lindern. Könnten wir nicht zusammenkommen, um darüber zu sprechen?"

 

In Folge kam es am 17. Dezember 1910 zur konstituierenden Sitzung der "k.u.k. Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit". Als einer der wichtigsten Punkte wurde eine "umfangreiche Aufklärungsarbeit über den Krebs im volkstümlichen Sinn" erachtet und "die Not der Krebskranken zu lindern". Am 20. Dezember 1910 wurde diese neue Gesellschaft der Polizei gemeldet – das war die Geburtsstunde der Österreichischen Krebshilfe.

Gründungsurkunde der Österreichischen Krebshilfe

Löbliche k.k. Polizeidirektion in Wien!

Die Unterzeichneten machen hiermit die Mitteilung, daß am 17. Dezember 1910 mittags die konstituierende Versammlung der Österreichischen Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit stattgefunden hat und bei dieser folgende Funktionäre gewählt worden sind: 

  • Hofrat Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, Wien I. Mölkerbastei 5 zum Präsidenten 
  • Hofrat Prof. Dr. Richard Paltauf, Wien VIII., Florianigasse 2 zum 1. Vizepräsidenten
  • Hofrat Prof. Dr. Julius Hochenegg, Wien IV, Ferstelgasse 1, zum 2. Vizepräsidenten
  • Prof. Dr. Alexander Fraenkel, Wien IX., Wasagasse 12, zum Schriftführer
  • Prim. Doz. Dr. Ludwig Teleky, Wien IX., Türkenstraße 23, zum Bibliothekar 
  • Dr. Josef Winter, Wien XVIII., Anastasius Grüngasse 54 

Wien, am 20. Dezember 1910

Hofrat Prof. Dr. Richard Paltauf
Hofrat Prof. Dr. Julius Hochenegg

Von der Gründung bis heute

VON HEIMBESUCHEN UND KLEINEN GELDBETRÄGEN ZU PROFESSIONELLER FINANZIELLER SOFORTHILFE UND 63 KREBSHILFE-BERATUNGSSTELLEN

Besonders Prof. Hochenegg, der Patienten daheim besuchte, machte die Not, die er dort sah, tief betroffen. Deshalb erhielten ab 1910  „als bedürftig empfundene Krebskranke“ von der Krebsgesellschaft entweder direkte kleinere Geldbeträge oder die Krebsgesellschaft bezahlte für die Radium-Behandlungen.

Heute leistet die Österreichische Krebshilfe österreichweit finanzielle Soforthilfe für alle PatientInnen, die durch die Krebserkrankung in finanzielle Not geraten sind. Aus den „Besuchen von Prof. Hochenegg daheim bei Patienten“ wurde ein Netzwerk aus 63 Krebshilfe-Beratungsstellen mit 100 professionell ausgebildeten Krebshilfe-BeraterInnen (klinischen PsychologInnen, Psycho-Onkologinnen etc.) und vielen ehrenamtlich tätigen Medizinern, die ihre Zeit und ihr Wissen in den Dienst der Sache stellen.

VOM „MERKBLATT IN DER TAGESZEITUNG“ ZU PATIENTENBROSCHÜREN, FACHZEITSCHRIFTEN, PROFESSIONELLEN KAMPAGNEN UND VOLKSBEGEHREN

Die Krebsgesellschaft veröffentlichte 1914 ein Merkblatt in Tageszeitungen und appellierte an die Bevölkerung, nicht erst zum Arzt zu gehen, wenn es zu „massiven körperlichen Beschwerden“ kommt. Eine Botschaft, die gestern wie heute gilt und von der heutigen Krebshilfe in Form von großen Kampagnen jährlich durchgeführt wird. Wollte man 1914 allerdings nicht näher auf Symptome einer möglichen Krebserkrankung eingehen, um „hypochondrisch geneigte Menschen nicht in Panik zu versetzen“ und kommunizierte diese deshalb nur in Fachzeitungen, gibt die Österreichische Krebshilfe heute rund 500.000 Vorsorgebroschüren jährlich heraus und stellt diese der Bevölkerung, Ärzten, Spitälern, Krankenkassen etc. kostenfrei zur Verfügung. Die Gesellschaft warnte in weiteren Merkblättern in Tageszeitungen auch vor Kurpfuschern und ihren vermeintlichen Wundermitteln. Ein Anliegen, das auch die heutige Krebshilfe mit z. B. der Broschüre „Komplementäre Maßnahmen JA – alternative Methoden NEIN“ PatientInnen und Angehörigen unermüdlich vermittelt.

War es 1914 der Kampf der Krebsgesellschaft, die chemische Einfärbung der Wiener Teebutter zu verhindern, sind es auch heute gesundheitspolitische Forderungen (u. a. die HPV-Impfung, die Einführung des Mamma-Screenings uvm.) bis hin zum ersten Volksbegehren in der Geschichte der Krebshilfe („Don’t smoke“), das letztlich auch zur Rauchfreiheit in der Gastronomie führte.

FÖRDERUNG DER FORSCHUNG

Die Krebsgesellschaft unterstützte laufend wissenschaftliche Arbeiten. 1912 beschloss der Vorstand die Errichtung eines Laboratoriums zur chemisch-experimentellen Forschung, das auch bereits ein Jahr später in Betrieb ging.

Für die heutige Krebshilfe ist die Förderung der Forschung mit unmittelbarem Nutzen für die Bevölkerung wichtiger Bestandteil der Arbeit. Allerdings verfügt die Krebshilfe leider nicht über die finanziellen Mittel, um Grundlagenforschung zu fördern.

#AusLiebezumLeben

Werde Hoffnungsträger!

Täglich beraten, informieren & begleiten wir an krebserkrankte Personen, ihre Partner:innen, ihre Kinder, ihre Geschwister und/oder andere enge Vertraute.

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