Häufige Fragen zum Thema Krebs
Die Entstehung von Krebs ist ein komplexer und vielschichtiger Prozess, dem vielfältige Ursachen zugrunde liegen. Es müssen immer mehrere Faktoren zusammentreffen, damit Krebs entsteht.
Vielfach wird von einem Zusammenhang zwischen bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und einer Krebserkrankung gesprochen, diesbezüglich gibt es nach heutigem Wissensstand keine Bestätigung.
Eine Schuldzuschreibung „etwas falsch gemacht zu haben“ oder aufgrund von Persönlichkeitsmerkmalen oder bestimmter Ereignisse in Ihrem Leben an Krebs zu erkranken, ist schlichtweg falsch. Trotzdem ist es wichtig über diese Schuldgefühle und ihre persönliche Meinung, warum Sie erkrankt sind, zu sprechen.
Denken Sie daran: Die Beratungsstelle der Österreichischen Krebshilfe in Ihrer Nähe ist kostenlos für Sie da!
Ihr Leben verändert sich nach der Diagnose Krebs in jedem Fall.
Der Tagesrhythmus wird nun durch von außen vorgegebene, notwendige und meist nicht selbst gewollte Maßnahmen, wie z.B. Krankenhausaufenthalte, vorgegebene Therapiezeiten, Krankenstand etc. bestimmt.
Zusätzlich zu dieser „unfreiwilligen“ Umstellung im Alltag, müssen Sie selbst ihr Leben nicht verändern, obwohl Sie vielleicht immer wieder Ratschläge von Ihrer Umgebung bekommen, wie z.B. „Du musst jetzt alles anders machen und dein Leben komplett umstellen“.
Diese Aussagen erzeugen Druck und Schuldgefühle, da sie die Annahme mit sich bringen, Sie hätten selbst z.B. durch einen ungesunden Lebensstil oder durch psychische Belastung etwas dazu beigetragen, Krebs zu bekommen.
Verändern Sie dann etwas, wenn Sie es möchten und es für Sie wichtig ist, aber fühlen Sie sich nicht gezwungen, Änderungen vorzunehmen, nur weil ihre Umgebung das von Ihnen verlangt.
Vertrauen Sie bitte darauf, dass Sie nicht alleine sind. Die Berater und Beraterinnen der Österreichischen Krebshilfe sind österreichweit kostenlos für Sie da, nehmen sich Zeit, hören zu und helfen.
Viele Erkrankte meinen, dass Schmerzen mit dem Fortschreiten der Krebserkrankung "normal" sind. Daher halten sie sie lieber aus, als dass sie darüber mit ihrem Arzt sprechen. Diese Ängste können jedoch meist entkräftet werden, weil Schmerzen bei Krebspatienten durchaus andere Ursachen haben können.
Deshalb sollten Sie alle neu auftretenden oder sich verschlimmernden Schmerzen immer abklären. Eine gute Diagnostik der Schmerzursachen ist wichtig, weil Schmerzen in Art und Ursache vielfältig sind und dementsprechend auch unterschiedlich behandelt werden.
Kein Mensch muss Schmerzen ertragen! Informieren Sie Ihren Arzt über Ihre Schmerzen! Der erste Schritt für eine erfolgreiche Behandlung ist das Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Arzt. Ihr Arzt wird Sie über Schmerzursachen und die Behandlungsmöglichkeiten informieren. Das hilft, Ihre Belastung und Ängste zu vermindern.
Wenn Sie zusätzliche Informationen brauchen oder noch unbeantwortete Fragen haben - wenden Sie sich bitte an eine der über 50 regionalen Beratungsstellen der Österreichischen Krebshilfe.
Die Diagnose Krebs verängstigt und schockiert wie kaum eine andere Erkrankung. Sorgen und Ängste zu haben ist völlig normal.
Eine Krebserkrankung bedeutet für den Erkrankten aber auch für sein Umfeld eine große Veränderung und Belastung. Dadurch, dass niemand den anderen mit den eigenen Ängsten und Sorgen belasten möchte, entsteht eine gegenseitige Schonhaltung, die einander allerdings weiter voneinander entfernt. Offene und ehrliche Gespräche können Ängste verringern und Missverständnisse vermeiden.
Sollte die Belastung zu groß werden, können auch Angehörige professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Das Erlernen von Entspannungstechniken wie z.B. das Autogene Training, Atemübungen oder Imagination kann eine gute Möglichkeit sein, sich wieder wohler zu fühlen.
Die Berater der Österreichischen Krebshilfe unterstützen Sie und Ihre Angehörigen gerne, nehmen Sie Kontakt zu der Beratungsstelle in Ihrer Nähe auf!
Etwa die Hälfte aller Krebspatienten leidet an Schlafstörungen und nur wenige berichten davon ihrem Arzt.
Schlaf ist etwas Lebensnotwendiges und falls Ihre Schlafproblematik längere Zeit andauert, ist es ratsam, Unterstützung bei einem Psychologen/Facharzt zu suchen. Oftmals helfen sogenannte Schlafhygiene-Maßnahmen (Verhaltensregeln), um wieder gut schlafen zu können.
Es kann allerdings auch eine Medikation sinnvoll sein, denn es ist eine große Erleichterung nach Tagen und Wochen des unruhigen Schlafes endlich wieder einmal durchzuschlafen.
Grundsätzlich ja.
Das wichtigste Argument dafür ist, dass Kinder früher oder später auch ohne direkte Information wissen, dass in ihrer Familie etwas Wichtiges nicht stimmt. Sie bekommen dies durch kleine Veränderungen im Alltag mit – Mama/Papa sind oft weg, im Spital, Mama/Papa weint und will nicht sagen warum. Etwas anderes ist wichtiger und das Kind weiß nicht was und warum, und das macht Angst.
Die elterliche Befürchtung, das Kind durch ein Gespräch über die Krankheit Krebs oder den Ausdruck eigener Gefühle erst recht zu ängstigen, ist berechtigt, aber in der Regel sind kindliche Ängste und Phantasien bereits vorhanden und wesentlich bedrohlicher, wenn das Kind sie alleine ertragen muss.
Kinder wollen die Information von Ihnen, denn Sie sind als Eltern die wichtigsten Bezugspersonen und es ist wichtig, dass Kinder das Vertrauen haben, über wichtige Veränderungen in der Familie informiert zu werden.Hier kann es auch hilfreich sein mit einer Kinder- und Jugendpsychologin ein Gespräch zu führen.
Die Österreichische Krebshilfe hat den Beratungsschwerpunkt "Mama/Papa hat Krebs" und bietet für Sie und Ihre Kindern professionelle Hilfe beim Umgang mit diesem schwierigen Themenkomplex an!
Es gibt keinen allgemein gültigen Zeitpunkt, ab wann Sie wieder arbeiten sollen. Wie bald Sie wieder in das Berufsleben einsteigen können und möchten hängt sehr von Ihrem individuellen Befinden ab.
Die Arbeit kann eine gute Ablenkung sein, es kann aber auch eine Überforderung sein und dies gilt es individuell abzuwägen. Die Österreichische Krebshilfe hat den Beratungsschwerpunkt "Beruf und Krebs" und bietet kostenlos fundierte Unterstützung und persönliche Beratung zu dieser Problemstellung an.
Es gibt darauf keine allgemeine Antwort. Sie selbst entscheiden, was Sie wem wann erzählen möchten.
Offenheit gegenüber KollegInnen kann zu einem besseren Verständnis der momentanen Situation führen, Sie können Missverständnissen vorbeugen, die z.B. durch Fehlzeiten bei der Arbeit oder durch Begleiterscheinungen während der Therapie (Haarausfall, Gewichtsverlust) entstehen können.
Viele Betroffene möchten Privates vom Beruflichen trennen und deshalb die Krebserkrankung nicht erwähnen. Sie möchten von KollegInnen nicht anders behandelt werden, weil sie krank sind.
Für welchen Weg Sie sich auch entscheiden, wichtig ist, dass Sie sich damit wohl fühlen. In diesem Zusammenhang noch die Information, dass Sie nicht dazu verpflichtet sind, den Arbeitgeber über ihre Krebserkrankung zu informieren. Die Österreichische Krebshilfe hat den Beratungsschwerpunkt "Beruf und Krebs" und bietet in den Beratungsstellen kostenlos fundierte Unterstützung und persönliche Beratung zu dieser Problemstellung an.
"Stress" wird von verschiedenen Personen völlig unterschiedlich wahrgenommen; was dem einen eine Herausforderung ist, kann für den anderen bereits eine Überforderung, also ein Stressfaktor sein.
Zweifelsfrei aber können gewisse Ereignisse, die als stressig und negativ erlebt werden, starke emotionale und körperliche Reaktionen hervorrufen und damit Krankheiten psychischer wie physischer Art mitauslösen. Die Krankheitsabwehr des Körpers wird in solchen Extremsituationen jedenfalls geschwächt.
Ein direkter spezifischer Zusammenhang zwischen Stress und Krebs ist aber nicht bewiesen und eher unwahrscheinlich.Wenn Sie zusätzliche Informationen über Ihre Erkrankung brauchen oder noch unbeantwortete Fragen haben - wenden Sie sich bitte an eine der über 50 regionalen Beratungsstellen der Österreichischen Krebshilfe.
Es ist gut verständlich, dass Krebserkrankte, die durch die Diagnose sehr verunsichert und oft auch hilflos sind, zunächst große Angst davor haben, sich einem "Fremden" anzuvertrauen.
Ein Psychologe ist eine neutrale Person, die Ihnen aufmerksam zuhört, ohne zu bewerten oder Sie in eine bestimmte Richtung zu lenken. Für Ihre persönlichen Anliegen steht genügend Zeit zur Verfügung.
Sprechen über Ängste, Sorgen, sehr persönliche Gedanken und Gefühle, auch negative, kann Erleichterung und Entlastung bringen. Gemeinsam mit dem Psychologen werden Strategien erarbeitet, oder Techniken erlernt, wie z.B. Entspannungsübungen, um herauszufinden, was genau zu diesem Zeitpunkt hilfreich ist und was Sie für sich tun können.
In Gesprächen mit Psychologen können außerdem Fragen betreffend den Umgang mit der Krankheit, der Familie und Freunden sowie dem Beruf besprochen werden. Psychologen unterliegen der Schweigepflicht und geben keine Information über Sie, Ihre Krankheit oder Ihre Sorgen weiter.
Die Psychologen der regionalen Beratungsstellen der Österreichischen Krebshilfe sind gerne kostenlos und auf Wunsch anonym für Sie da.