Häufige Fragen zum Thema Krebs
Information über die Erkrankung einzuholen ist wichtig, denn der Angehörige kann so seine Unsicherheit gegen Klarheit tauschen. Genaue Kenntnisse über die Krankheit, über Risiken und Chancen der Behandlungsmethoden, Nebenwirkungen etc. dienen als gute Orientierungshilfe. Wissen verringert meistens die Angst.
Um als Angehöriger bei den Arztgesprächen dabei zu sein, bedarf es der Abklärung und Zustimmung: Fragen Sie den Erkrankten ob Sie dabeisein sollen und fragen Sie sich selbst, inwieweit Sie das auch möchten. Bei Vorbesprechungen zu Behandlungen fragen Sie die Ärzte, welchen Teil der Unterstützung Sie als Angehöriger übernehmen können. Die Begleitung zu Untersuchungen und zu Behandlungen, wie z.B. zur Chemotherapie, kann mitunter anstrengend sein. Darauf zu achten, was zuviel wird, ist auch für Sie wichtig!
Wenn Sie als Angehöriger jemanden brauchen, der zuhört, der Rat und Hilfe anbietet oder Sie in dieser schwierigen Zeit unterstützt und begleitet - wenden Sie sich an die regionale Beratungsstelle in Ihrer Nähe.
Die richtige Verhaltensweise zu finden, ist für Angehörige oft sehr schwierig - es erfordert viel Einfühlungsvermögen, zumal Erkrankte völlig unterschiedlich auf die Krankheit reagieren. Persönliche Veranlagung, Charaktereigenschaften und die Krankheitssituation bestimmen das Verhalten rund um die Krankheit und variieren von Fall zu Fall. Ein Patentrezept für Freunde und Angehörige gibt es nicht. Die Österreichische Krebshilfe bietet in über 50 Beratungsstellen österreichweit kostenlos und auf Wunsch anonym Beratung und Hilfe auch für Angehörige von Erkrankten an
Die richtigen Worte zu finden, ist oft schwierig. Meist ist es eine Gratwanderung zwischen der Akzeptanz der Realität mit all ihren möglichen Konsequenzen und der Vermittlung von Hoffnung und Zuversicht.
Dennoch gibt es einige allgemeingültige Verhaltensweisen, die von den meisten Erkrankten als Untersützung empfunden werden:
- sich Zeit nehmen für den Erkrankten,
- Zuwendung geben und Anteilnahme zeigen,
- sich nicht aus Furcht zurückziehen, man könne etwas falsch machen,
- dem Erkrankten das Gefühl vermitteln, dass er nach wie vor als wichtiges Mitglied der Lebensgemeinschaft (Familie) angesehen und geschätzt wird,
- dem Erkrankten das Gefühl der Selbstbestimmtheit erhalten,
- keine übertriebene Überfürsorge an den Tag legen, solange Erkrankte gewisse Aufgaben selber erledigen können und möchten.
Zuneigung und Zuwendung, Anteilnahme und Respekt können ganz unterschiedlich zum Ausdruck gebracht werden: durch Gesten, Handlungen und Gespräche. Offene Gespräche bieten die besondere Chance, Belastendes wie auch Schönes miteinander zu teilen und dadurch eine stützende Nähe herzustellen.
Angehörige sind oft emotional mit der neuen Situation überfordert, stehen sie doch selber in einem ständigen Kampf gegen Hilflosigkeit, Wut, Trauer und Ohnmacht bis hin zu Schuldgefühlen. Oft scheuen sich Angehörige, ihre eigenen Gefühle dem Erkrankten gegenüber zu zeigen, da sie diesen nicht noch zusätzlich belasten möchten.
Hinzu kommt, dass Angehörige nunmehr auch oft Aufgaben des Erkrankten übernehmen und mitunter auch mit finanziellen Engpässen kämpfen müssen. Angehörige sind also häufig einer extremen psychischen Belastung ausgesetzt.
Daher ist es wichtig, dass sie sich immer wieder Ruhephasen gönnen, sich zwischendurch immer wieder eine kurze "Auszeit" nehmen, um Kraft zu tanken. Scheuen Sie sich nicht, selber Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es bei Freunden, sei es in Form professioneller Unterstützung.Bei der Österreichischen Krebshilfe erhalten Sie als Angehöriger kostenlos und auf Wunsch anonym professionelle Beratung.
Suchen Sie einen Ausgleich neben der Krankenpflege, denn es gibt auch ein ein "Leben da draußen". Versuchen Sie, Ruhe zu finden, abzuschalten und neue Kraft zu tanken. Treffen Sie Freunde oder machen Sie Spaziergänge. Lassen Sie sich nicht durch allfällige Schuldgefühle verunsichern, Sie haben ein Recht auf ein Leben neben der Krankheit.
Oft scheuen sich Familien, in denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist, Kindern die Wahrheit zu sagen, um ihnen Leid, Trauer und Sorgen zu ersparen.
Tatsächlich jedoch haben die meisten Kinder ein ausgeprägtes Empfinden für veränderte Situationen. Sie erleben die Bedrohung, ohne eine Erklärung dafür zu haben. Wenn sie dann im Unklaren gelassen oder mit Beschwichtigungen abgespeist werden, fühlen sie sich im Stich gelassen und verlieren ihr Vertrauen. Gleichzeitig wird ihnen die Möglichkeit genommen, sich aktiv mit der veränderten Situation auseinander zu setzen und, wenn eine Heilung nicht möglich ist, sich angemessen von dem sterbenden Elternteil zu verabschieden.
Daher ist es wichtig, Kinder über die Krankheit aufzuklären und ihnen unterstützend zur Seite zu stehen, die Berater der Österreichischen Krebshilfe können Sie bei dieser schwierigen Aufgabe professionell unterstützen.