Broschüre "Diagnoseverfahren und Verlaufskontrolle bei Krebs"
Ausführliche Informationen gibt die Broschüre "Diagnoseverfahren und Verlaufskontrolle bei Krebs".
Bildgebende Verfahren sind Untersuchungstechniken, die eine bildliche Darstellung von inneren Organen oder deren Funktionszustand ermöglichen.
Zu den bildgebenden Verfahren zählen:
Röntgen basiert auf dem Prinzip, dass energiereiche Röntgenstrahlen den Körper durchdringen können, dabei aber von verschiedenen Geweben unterschiedlich stark abgeschwächt werden. Dadurch ergibt sich eine Abbildung des Körperinneren.
Im Rahmen der Tumordiagnostik kommen konventionelle Röntgenuntersuchungen
von Thorax (Lunge), Skelett und Brust (Mammografie) zum Einsatz.
Die Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, bei der auch kleine Tumore – die noch nicht tastbar sind – festgestellt werden. Sie ist daher die beste Methode zur Brustkrebsfrüherkennung.
Mithilfe der Computertomografie können ebenfalls Veränderungen im Körper sichtbar gemacht werden. Dabei macht man sich die unterschiedliche Durchlässigkeit verschiedener Körpergewebe für Röntgenstrahlen zunutze. Je dichter ein Gewebe ist, desto schlechter lässt es die Strahlen hindurch. Knochen, Luft (in der Lunge), Wasseransammlungen im Körper und Weichteilgewebe erscheinen dabei in unterschiedlichen Dichtewerten und können dadurch voneinander unterschieden werden.
Beim CT wird der Körper mittels "Schichttechnik" optisch in Querscheiben von weniger als 1 cm Dicke "zerlegt". Auch sehr geringe Dichteunterschiede in den Organen selbst oder zwischen den einzelnen Organen werden dabei erkennbar. Ein Tumorgewebe lässt sich dadurch mit der CT besser vom umgebenden Gewebe unterscheiden als bei herkömmlichen Röntgenaufnahmen.
Die CT eignet sich vor allem für die Darstellung des Gehirns sowie der Organe des Brust- und Bauchraumes und des Beckens. Auch Veränderungen und Herde der Bauchspeicheldrüse, im hinteren Bauchraum, in den Nieren und im Becken lassen sich mit der CT mit hoher Treffsicherheit erkennen.
Die Endoskopie arbeitet mit Licht, das über lichtleitende Glasfasern in Körperhohlräume geschickt wird. Die Glasfasern sind Bestandteile langer, meist hochflexibler Schläuche, der Endoskope, mit denen der Arzt Darm oder Magen, Blase oder Lunge optisch untersuchen kann. Zu den häufigsten Endoskopien zählt die so genannte Spiegelung des Magen-Darmtraktes (Gastro-Koloskopie).
Mittels Endoskopie können kleinste Veränderungen schon lange bevor eine Röntgenuntersuchung einen Befund zeigt entdeckt werden. Endoskope werden auch für operative Eingriffe in Körperhöhlen eingesetzt. Mit den entsprechenden "Werkzeugen" ausgestattet, dienen sie beispielsweise dazu, Darmpolypen zu entfernen.
Die Koloskopie erfolgt rektal mittels eines speziellen Endoskopes, das unter anderem mit einer Lichtquelle und einer kleinen Optik ausgestattet ist. Mit Hilfe eines Computer-Chips überträgt das Endoskop Bilder auf einen Bildschirm, die die Darmschleimhaut sehr gut beurteilen lassen. Wird eine verdächtige Gewebeveränderung entdeckt, kann noch während der Untersuchung eine Probe zur weiteren mikroskopischen Untersuchung entnommen werden.
"Sanfte" Koloskopie
Die sanfte Koloskopie unterscheidet sich bei der Durchführung von der "normalen" Koloskopie in einem wichtigen Punkt: Mit Hilfe einer "Kurzanästhesie" als Prämedikation spürt der Patient die Koloskopie nicht. Koloskopiestellen, die die "sanfte" Koloskopie durchführen und mit dem Qualitätszertifikat "Darmkrebsvorsorge" ausgezeichnet sind, finden Sie hier.
Mit der Magnetresonanztomografie lassen sich Veränderungen – wie zum Beispiel Tumoren – im Körper besonders gut sichtbar machen. Im Gegensatz zur Röntgentechnik arbeitet die MRT nicht mit energiereichen (Röntgen)Strahlen, sondern mit einem starken Magnetfeld.
Auch wenn der Patient das Magnetfeld normalerweise nicht spürt, reagiert der Körper darauf. Die positiv geladenen Kerne der Wasserstoffatome im Körper – die Protonen – verhalten sich in einem starken Magnetfeld genau so wie Eisenspäne in einem gewöhnlichen kleinen Magneten: Sie orientieren sich alle in eine Richtung. Richtet man Radiowellen auf die Protonen, nehmen sie die Energie auf und werden dadurch von ihrer Ausrichtungsachse ein wenig abgelenkt. Nach Abschalten der Radiowellen kehren die Protonen in ihre Ausgangsposition zurück und geben dabei die aufgenommene Energie in Form schwacher Radiowellen wieder ab. Diese abgeschwächten Signale werden von Antennen aufgefangen und durch ein computergestütztes Rechenverfahren in ein Bild umgesetzt.
Neben der "klassischen" MRT gibt es auch noch die so genannte Magnetresonanz-Angiographie (MRA) und die Magnetresonanz-Spektroskopie (MRS). Beide Untersuchungsverfahren werden mit den gleichen Geräten wie die konventionelle MRT-Untersuchung durchgeführt. Mit speziellen Computerprogrammen ist es hier allerdings möglich, andere Strukturen des Körpers darzustellen. So dient die MRA zum Beispiel der Darstellung von (Blut-)Gefäßen, während mit der MR-Spektroskopie (MRS) Stoffwechselprodukte lokalisiert und mengenmäßig erfasst werden können. Bei der MRS werden im Gegensatz zu den beiden anderen Methoden keine Bilder aufgenommen, sondern so genannte Spektren. Die Spektren geben in Form von Zacken die Verteilung der zu untersuchenden Stoffe in bestimmten Körperbereichen wieder.
Die Perfusions-MRT ist ein modernes Untersuchungsverfahren, mit dem die Durchblutung des Gehirns gemessen werden kann. Dadurch können verschiedene Parameter der Hirndurchblutung gemessen werden, die zu farbigen sogenannten "Parameterbildern" zusammengerechnet werden. Diese Perfusions-Parameter helfen, verschiedene krankhafte Veränderungen früher als bisher zu erkennen, und ergänzen dadurch die "normale" Magnetresonanztomografie vorteilhaft.
Bei der Ultraschalluntersuchung werden speziell erzeugte Ultraschallwellen über einen Schallkopf in den Körper gesendet. Diese Wellen werden von verschiedenen Geweben in unterschiedlichem Ausmaß aufgenommen oder zurückgeworfen. Aus der Differenz von in den Körper gesendeten und zurückgeworfenen Schallwellen, die wieder im Schallkopf ankommen, kann ein Computer Bilder errechnen, die in unterschiedlichen Graustufen die "Schalldichte" der unter dem Schallkopf liegenden Gewebe darstellen. Diese Umsetzung von Schall in Bilder nennt man "Sonografie", was soviel wie zeichnen oder schreiben mit Schall bedeutet.
Bei speziellen Fragestellungen kann auch ein Kontrastmittel intravenös verabreicht werden.
Die Szintigrafie ist ein bildgebendes Verfahren, bei der radioaktiv markierte Substanzen in die Blutbahn injiziert werden. Diese reichern sich – je nach (Stoffwechsel) Aktivität – in spezifischen Geweben an. Mit speziellen Geräten kann diese Anreicherung, die besonders in Tumoren ausgeprägt ist, sichtbar gemacht werden.
Mit der PET lassen sich Stoffwechselvorgänge in Tumoren aufspüren. Sichtbar gemacht werden beispielsweise Gewebe mit besonders aktivem Stoffwechsel, die sich gegenüber ruhenden Zellen mit dieser Methode abgrenzen lassen. Gezeigt wird dies anhand der Verstoffwechselung von Zucker oder anderen natürlichen Stoffen, die mit einem gering radioaktiven Molekül markiert sind.
Die PET ersetzt andere Diagnoseverfahren in der Krebsmedizin nicht, kann sie aber bei besonderen Fragestellungen ergänzen.